Die letzte entscheidende Woche des Börsenkalenders 2023 steht bevor: Heute Abend werden die aktuellen Inflationsdaten der USA veröffentlicht. Am Mittwoch folgt dann die letzte Zinsentscheidung der FED in diesem Jahr.
Was erwarten die Märkte?
Wachsende Spekulationen, dass die FED bereits im Frühjahr Zinsen senkt, machen sich seit Wochen am Markt breit. Die sinkenden Anleiherenditen zeigten zuletzt, dass die Risikobereitschaft steigt (4-Billionen-Dollar-Marktkapitalzuwachs).
„Die Aktien haben sich in der Hoffnung erholt, dass die Fed ihren Zinserhöhungszyklus abgeschlossen hat. Die Aktien-Rally war nachvollziehbar, wenn man bedenkt, wie stark die 10-jährigen Renditen seit Mitte Oktober gefallen sind."
Chris Zaccarelli, Chief Investment Officer bei Independent Advisor Alliance
Die erwartete Volatilität für die kommenden Handelstage stieg jedoch zuletzt auf März-Niveau. Die historischen Daten zeigen allerdings: Gehen die Anleihenrenditen zurück, ist das gut für die Aktienmärkte. Seit dem 19. Oktober fallen die Renditen der Anleihen von 5% auf 4,2%, der S&P stieg um 9%.
Seit 1980 sind 33 Fälle bekannt, in denen die Anleihen in einem Monat um 50 Basispunkte gefallen sind. Im Median stiegen die Aktienmärkte in den kommenden 3 Monaten um 8%.
Wie sieht die Konjunktur aus?
Der ISM-Indikator für den US-Dienstleistungssektor stieg zuletzt von 51,8 auf 52,7 Punkte. Das ist besonders relevant, da das US-BIP zu rund 80% aus Dienstleistungssektoren besteht.
Für den Einzel- und Großhandel in der Weihnachtszeit besonders wichtig: Das Verbrauchervertrauen sprang zuletzt von 62 auf 69,2 Punkte (Uni Michigan).
Wie sieht die aktuelle Marktstimmung aus?
Die Anleger sind überwiegend bullisch gestimmt (47,3%, bearish nur 27,4%). Der Fear & Greed Index lag zuletzt mit 68 Punkten im Greed-Bereich.
Was treibt die Hoffnungen an?
Der JOLTS-Arbeitsmarktbericht zeigte am Freitag einen starken Rückgang auf 8,8 Mio. Arbeitslose in den USA. Erwartet wurden 9,3 Mio. Unternehmen spekulieren damit deutlich auf eine Zinssenkung und einen Anstieg der US-Konjunktur.
Wie sieht es für den DAX aus?
Mit einem KGV von durchschnittlich 12,2 ist der DAX auch bei aktuellen Höchstständen so niedrig bewertet wie sonst zu Krisenzeiten (durchschnittliches KGV 13 und 70% günstiger als der S&P). Auch für den deutschen Leitindex zeigen sich aktuell Spekulationen auf eine baldige Erholung der Konjunkturflaute. Günstige Positionen werden gerade gerne eingesammelt.